Tierärzte Thomas Markau & Peter Lauer

Blutegeltherapie beim Tier – kleiner Biss mit großer Wirkung

Blutegeltherapie bei Hund, Katze und Kaninchen.

© Gerhard Seybert – fotolia.com

Beim Menschen sind medizinische Blutegel (Hirudo medicinalis) schon lange eine große Hilfe bei  Wundheilungsstörungen oder Gelenkbeschwerden. Was beim Menschen erfolgreich ist, wird seit einigen Jahren nun auch in der Tiermedizin zur Behandlung von Gelenk- und Hauterkrankungen bei Hund, Katze, Kaninchen oder Pferd eingesetzt.

Bei welchen Erkrankungen kann Blutegeltherapie angewandt werden?

Ein großes Anwendungsgebiet für die Blutegeltherapie sind die verschiedenen Krankheiten des Bewegungsapparats, also der Wirbelsäule und der Gliedmaßen. Ganz gleich ob Gelenke, Sehnen oder Muskeln – bei vielen degenerativen, sprich chronischen und mit Verschleiß einhergehenden Krankheiten können Blutegel helfen. Dazu gehören vor allem Arthrosen (Gelenkverschleiß). Doch auch bei entzündlichen oder verletzungsbedingten Erkrankungen wie Ekzemen, Abszessen, Blutergüssen oder Naht- und Wundheilungsstörungen werden Blutegel erfolgreich eingesetzt.

Übrigens: Wussten Sie, dass Blutegeltherapie nicht nur bei Hunden und Katzen, sondern auch bei Kaninchen angewandt werden kann?

Wie läuft eine Blutegelbehandlung ab?

Zu Beginn der Behandlung wird der Egel an das Gelenk oder Körperteil angesetzt, das behandelt werden soll.

Nachdem der Egel angebissen hat, verbleibt er solange am Patienten, bis er von alleine abfällt. Das kann eine Viertelstunde, in der Regel aber 60–90 Min. dauern. Während dieser Zeit gibt der Egel einen Cocktail an Substanzen an den Patienten ab. Dieser Cocktail ist bis heute noch nicht 100%ig analysiert, man kennt aber bereits eine ganze Reihe von Wirkstoffen, z. B. das Hirudin. Es wird in der Humanmedizin erfolgreich als Gerinnungshemmer eingesetzt. Sicher ist aber, dass genau dieser Cocktail für die Linderung der Beschwerden des Patienten sorgt.

Nachdem der Egel abgefallen ist, blutet die Bissstelle normalerweise noch eine Weile nach. Dafür sorgt der Wirkstoff Calin. Falls Ihr Tier in der Wohnung gehalten wird, legen wir deshalb einen Schutzverband an.

Übrigens: In der Regel verursacht der Biss des Blutegels keine Schmerzen. Dafür sorgen schmerzlindernde Substanzen, die der Egel beim Biss in die Wunde abgibt. Meist bleiben die Patienten während der Egel-Behandlung ruhig liegen oder dösen sogar etwas. Das Gefühl beim Biss eines Blutegels wird häufig mit einem Brennnesselkontakt verglichen.

Hier kommen unsere Blutegel her

Wir beziehen unsere Blutegel ausschließlich über die Bibertaler Blutegelzucht. Sie gewährleistet höchste Qualitäts- und Sicherheitsstandards – und Qualität ist uns wichtig. Dadurch wird sichergestellt, dass die Egel frei von Krankheiten sind. Jeder Egel wird nur für einen Patienten genutzt, sodass eine Krankheitsübertragung von einem Tier auf ein anderes ausgeschlossen wird.

Einen Flyer der Deutschen Gesellschaft zur Förderung der Therapien mit Hirudineen und deren Artenschutz e. V. zum kostenlosen Download finden Sie hier.

Falls Sie weitere Fragen zur Blutegelbehandlung haben, sprechen Sie uns einfach an. Wir helfen Ihnen gern weiter.

Adresse

Tierärztliche Gemeinschaftspraxis
Tierärzte Thomas Markau & Peter Lauer
Im Rudert 14
35043 Marburg

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